1992 übernahm Präsident Koji Endo in dritter Generation das Büro und begann in seinem dritten Jahr mit der lang erwarteten Unternehmensreform. Als erstes einte er sechs voneinander getrennte Unternehmen und gründete die KAI Industries Co., Ltd.
Koji konzentrierte sich darauf, die Hindernisse zwischen Produktion und Verkaufsabteilung durch eine Gleichbehandlung der Abteilungen und einem gemeinsamen Personalsystem zu beseitigen. Des Weiteren strebte er danach, über Richtlinien eine bessere Produktionsumgebung zu schaffen, durch das die Arbeitnehmer/-innen motiviert wurden, die Verwaltungsmentalität zu lernen.
Im darauffolgenden Jahr wurde das aktuelle Gebäude der Hauptniederlassung Tokyo im Stadtteil Iwamoto fertiggestellt. Allerding erreichte zur selben Zeit auch die Heisei-Rezession ihren Höhepunkt. Die Preise brachen zusammen und verschiedene ökonomische Zustände wie der Bankrott wichtiger Großmärkte nahmen unhaltbar ihren Lauf.
Doch trotz dieser Zustände wuchs die Kosmetikproduktabteilung zusammen mit der Entwicklung der Bedarfsartikelgeschäfte. Andererseits gingen jedoch auch in Ōsaka der Kosmetikgroßhändler Marusan Bankrott. Und weil die Käufer jetzt einen neuen Lieferer benötigten, ergriff KAI diese Gelegenheit, um sich mit der Well-Serie auf Nichtgeräteartikel wie Bürsten und Kämme, aber auch auf Nagelscheren und Pinzetten zu konzentrieren.
Als Teil des Expansionsgeschäfts von KAI konzentrierte sich Koji auf die Bereiche Gesundheit, Medizin und Kosmetik. Diese Produkt- und Geschäftsentwicklung wurde als „Projekt Produkt X“ bezeichnet.
Koji erweiterte das Produktsortiment, um Mikrotome, Skalpelle usw. aufnehmen zu können und so für KAI den Grundstein für die Herstellung medizinischer Geräte zu setzen. Diese neuen Technologiefelder trugen ebenfalls zur Entwicklung der Rasiererschärfe bei. 1998 wurde dann der weltweit erste Dreiklingenrasierer K-3 geboren.
Der K-3 wurde zum Verkaufshit und durch Werbeausstrahlungen und Kampagnen allgemein bekannt. Koji setzte zudem neue Maßstäbe für KAI USA, dessen Geschäftsbedingungen sich durch den starken Yen der damaligen Zeit verschlechterten. Er glaubte, dass das, was in den USA verkauft wurde, auch von Amerikaner/-innen designt werden soll und dass es das Beste ist, es in den USA herzustellen. 1996 begann ein 25-jähriger Fabrikmanager zusammen mit 10 Angestellten an der Entwicklung eines Multifunktionswerkzeuges mit integriertem Taschenmesser. Mit Hilfe der Versuchs-und-Irrtum-Methode konnte das Produkt 1997 schließlich fertiggestellt werden.
Ein Jahr später besitzt das Design von Ken Onions Zufallsentwurf eine SpeedSafe-Öffnungshilfe und gewann die BLADE SHOW und wurde so das in Amerika hergestellte Messer des Jahres. Die Kershaw-Messer gewannen in den darauffolgenden 10 Jahren mehrmals ähnliche Preise und KAI USA besaß den zweitgrößten Marktanteil bei den US-Taschenmessern.
Darüber hinaus gelang es KAI USA, mit seiner luxuriösen SHUN-Serie auf den amerikanischen und europäischen Küchenmessermarkt vorzudringen. Sie wurde 2002 vorgestellt und ein voller Verkaufserfolg. Neben dieser Produktion und diesem Verkauf begann Koji mit der Auslandsproduktion und Produktbeschaffung für den japanischen Markt. Ab 1992 baute er drei Produktionsstätten in dem sich schnell entwickelnden China auf. Das Ziel der Auslandsproduktion war es, ein Produktionssystem zu schaffen, das den Schwankungen der Währungen und den Kosten widerstehen konnte. Hier gab es viele Versuche und auch viele Fehlschläge, jedoch wurden die Auslandsprojekte zur Quelle des Erfolgs und haben wesentlich zur Entwicklung von KAI beigetragen.